Im Kasten
Keiner kennt mich. Selbst mir ist es herunter gefallen vom Kopf, wer ich bin. Ich verstecke mich im Kasten hinter der Scheibe, in diesem Licht, das angeht und aus, an und aus. Da sind Blicke, die suchen nach Haut und schlüpfen mir unter die Kleidung. Wenn es dunkel ist, kann ich mich selbst nicht erkennen. Der Kasten ist leer bis auf mich, die nicht weiß, worin denn der Kasten steckt. Draußen haben sie Sprechapparate, so winzig klein als wären es keine. Sie bewegen die Lippen als äßen sie Luft, schauen finster dabei, so als schmecke sie nicht. Manchmal klopfe ich an die Scheibe. Sie hören mich nicht. Ich rede wirklich mit mir, schreibe für mich hier im Kasten.
was für schöne zeilen. garniert mit so einem tollen bild.
bin fast schon gerührt, das will was heißen.
und fieserweise erkennt man sich als autorin auch noch selbst darin, in diesem kasten.
ich mich jedenfalls. unangenehm gut und poetisch getroffen. poetisch im besten sinne.
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