Das gelöschte Wort
Wenn ich den Text lese, aus dem du dich gelöscht hast, bin ich erschrocken über die Leerstelle darin, bin ich erschrocken, deinen Namen nicht mehr zu finden, diesen Namen, der doch auch ein Stück weit der meinige ist.
Dein Name ist nun ein gelöschtes Wort, wie ein Schatten hinter dem meinen, in deiner zittrigen Handschrift geschrieben, dein Leben vom Ende her gedacht. Manchmal kann ich dieses Wort sehen, zwischen den Sätzen von Steuererklärungen und gewöhnlichen Verordnungen taucht es auf. Es gibt Momente, in denen kann ich es nicht gleich erkennen, weil es vor meinen Augen verschwimmt. Und so oft finde ich es, ohne gewusst zu haben, dass ich dich suchte.
Aber so wird es sein. Du bist das gelöschte Wort, nirgendwo im Text und hinter jedem Satz, das meinen Text von nun an begleitet.
Worte voller Wärme. Spürbar.
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Ohne Worte …
wunderbarer Text …
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ja, wie claudia schrieb, zum weinen schön, deine zeilen
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Das ist einer der schönsten Texte über Abschied und Erinnerung, die ich bisher gelesen habe.
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Oh, danke schön!
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