In Berlin, Rio de Janeiro und Shanghai lebst du, habe ich gelesen, und tourst gerade in den USA. Aber wo bist du jetzt zu Hause? Brauchst du nicht auch einen Ort des Geborgenseins?
Ich müsste nicht lange überlegen, wenn ich die Auswahl hätte. Du lächelst vielleicht über meine Engstirnigkeit? Gut tätest du daran, Bettine.
Und doch erwischte ich dich allzu gern. Flanierst durch unsere Texte, ohne dass ich dich zu fassen bekomme. Nicht einmal zu hören.
Schön wäre es, deinem Portugiesisch zu lauschen. Schlängelt es sich wie kunstvoll gezischeltes Vulgärlatein aus deinem Mund und erobert sich gerade die Straßen Rios?
Zischeln geht auch chinesisch ganz gut. Du wirst das perfekt beherrschen. Ja. Aber … . Du könntest mir Vieles begreiflich machen. Wo bist du, Bettine?
Dieser Brief geht heut noch per Taube ab.
Sie wird dich singen hören. Du wirst sie entdecken. Ich werde auf ihre Rückkehr warten.